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Technische Daten und Informationen zum Nintendo 3DS Handheld:





3DS Technik


1. Vorwort:

Mit dem 3DS versucht Nintendo offensichtlich den sehr erfolgreichen Weg der mit dem DS (Touchscreen, Doppelbildschirm) und der Wii begann (Bewegungssteuerung) fortzusetzen: Neue Technologien für ihre Spielesystem zu nutzen, statt einfach nur immer leistungsfähigere Prozessorchips in die Geräte zu quetschen, wie die Konkurrenz es macht. Mit dem 3DS ist es erstmals möglich einen 3D Effekt ohne Brille zu erzielen.

2. Wie entsteht der 3D-Effekt?

Wohl jeder der den 3DS das erste Mal in den Händen hält zeigt sich vom 3D-Bildschirm überrascht, doch wie kommt dieser Effekt eigentlich zustande? Der 3DS bietet ein sogenanntes autosterokopisches Display, das bedeutet dass der Bildschirm zwei Bilder gleichzeitig in einem bestimmten Winkel austrahlt.

Während man bei den älteren 3DS-Varianten den 3D-Effekt nur in einem begrenzten Sichtbereich wahrnehmen kann, nutzen die ab Februar 2015 erhältliche New 3DS-Modelle Headtracking, so dass man aus jedem Blickwinkel ein klares 3D-Bild sieht. Für das Kino oder große Fernseher bei denen mehrere Personen auf den Bildschirm sehen ist diese Technik nicht brauchbar, für ein Handheld-System das nur von einem Menschen bedient wird ist Headtracking aber ideal geeignet. Die Stärke des 3D-Effekts kann man per Schieberegler einstellen, und die optimale Position kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

3. Nintendo 3DS und Nintendo 2DS

Ab Oktober 2013 ist der Nintendo 3DS auch in einer einfacheren Variante erhältlich. Dieser sogenannte Nintendo 2DS bietet keinen 3D-Modus und die Bildschirme sind in einem festen Gehäuse eingelassen. Der 2DS lässt sich also nicht zuklappen. Der Nintendo 2DS richtet sich hauptsächlich an sehr junge Spieler unter 7 Jahren. Natürlich können alle 3DS-Spiele mit dem 2DS benutzt werden, sie sehen dann so aus als wenn man auf dem 3DS den 3D-Effekt per Schieberegler ganz ausschaltet.

Seit Februar 2015 ist der New 3DS in normaler und XL-Variante erhältlich. Diese Systeme bieten mehr RAM, eine bessere CPU, neue Steuerungsmöglichkeiten und besseres 3D.

Nintendo warnt übrigens davor kleine Kinder unter 6 Jahren mit dem 3D-Effekt spielen zu lassen, daher kann dieser in den Einstellungen des 3DS auch gesperrt werden. Der Grund: Bei Kleinkindern bildet sich das dreidimensionale Sehen erst noch heraus, sie lernen noch, ihre Augen auf Gegenstände zu fokussieren. Bei dem 3DS müssen sich die Augen aber auf den tatsächlichen Abstand zum Bildschirm fokussieren, nicht auf den erwarteten Abstand zum 3D-Objekt. Daher könnten Kleinkinder eine falsche Fokussierung lernen wenn sie stundenlang auf einen 3D Bildschirm sehen. Es gibt allerdings noch keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse darüber ob der 3D-Bildschirm des 3DS oder im 3D-Kino wirklich negative Auswirkungen auf die kindliche Augenentwicklung haben kann.

4. Technische Daten:

Der obere Bildschirm zeigt die 3D-Darstellung und hat eine Auflösung von 800x240 Bildpunkten, bei eingeschalteten 3D bedeutet das 400x240 Bildpunkten für jedes Auge. Die Bildschirmdiagonale beträgt je nach Modell zwischen 8,9 und 12,4 cm. Der untere Bildschirm ist ein Touchscreen und bietet eine Diagonale vo 7,6 cm bis 10,6 cm und eine Auflösung von 320x240 Bildpunkten. Der 3DS wiegt je nach Modell zwischen 250 und 330 Gramm.

5. Steuerung:

Der 3DS bietet viele Eingabemöglichkeiten. Erstens natürlich den Touchscreen und alle vom DS bekannten Knöpfe: Ein/Aus-Knopf, A/B/X/Y-Knöpfe, das Steuerkreuz, Start und Select sowieso links und rechts die beiden hinteren Schulterknöpfe. Dazu kommt nun noch eine Menü-Taste und einen Knopf um das W-Lan ein- und auszuschalten. Der New 3DS bietet zusätzlich noch einen C-Stick sowie zwei zusätzliche Schultertasten.

Die wichtigste Kontrollmöglichkeit ist das Slide Pad, das eine 360° Steuerung erlaubt. Ausserdem gibt es Bewegungs- und Lagesensoren. Auch das Mikrofon und die innere Kamera können zu Steuerungszwecken benutzt werden um beispielsweise die Position des Spielers vor dem Bildschirm zu erfassen. Außerdem gibt es einen Schiebeknopf, um die Stärke des 3D-Effekts einzustellen, oder ihn ganz auszustellen.

6. Kamera / Fotos:

Der 3DS hat zwei Kamerobjektive an der Vorderseite. Mit diesen ist es möglich 3D-Bilder und 3D-Videos aufzunehmen, damit dürfte der 3DS die preiswerteste 3D-Kamera der Welt sein, kann allerdings nur Bilder mit einer Auflösung von 640x480 Bildpunkten aufnehmen. Außerdem gibt es auch eine normale Kamera an der Innenseite des Gerätes, die auch für Spiele genutzt werden kann.

7. Mehr als spielen und fotografieren?

Der 3DS ist nicht nur zum Spielen geeignet. Während der Internet-Browser in den alten 3DS-Varianten nur ein Notbehelf war, ist er auf dem neuen 3DS deutlich verbessert worden. Dank der stärkeren CPU-Leistung ist nun auch die Ansicht von HTML5-Seiten möglich. Die niedrige Auflösung erfordert aber immer noch einiges Zoomen und Wischen.

8. Spielemodule und Kompatibilität zum DS:

Der Kartenslot des 3DS akzeptiert Spielemodule mit einer Kapazität von bis zu 8 GB und auch die alten DS-Karten. Alle DS-Spiele sind auf dem 3DS lauffähig.

9. Vernetzung / StreetPass:

Der 3DS bietet W-Lan nach dem WAP/WPA2-Standard. Außerdem können 3DS-Handhelds im "vorbeigehen" Kontakt aufnehmen, um beispielsweise Spieledaten auszutauschen. Dieser sogenannte StreetPass-Modus wird von vielen Spielen genutzt. Natürlich kann man StreetPass auch ausschalten.

10. Vergleich mit anderen tragbaren Spielesystemen. Preise mit Stand Februar 2015:

Name
Preis
interner Datenspeicher
Hauptprozessor (CPU)
Mhz
RAM
Grafikprozessor (GPU)
Auflösung
Akku (Dauer-
betrieb)
Bewegungs-
erkennung
Besonderheiten
New Nintendo 3DS / New 3DS XL
ca. 180€ bis 200€
4 GB SD-Karte liegt bei
4 x ARM11
4x VFPv2
268 Mhz
256 MB
10 MB VRAM
PICA200
800x240 & 320x240
6-7hBeschleunigung
und Rotation
3D Screen,
Touchscreen,
Headtracking,
3D Aussenkamera,
Innenkamera,
DS-Spiele
Nintendo 3DS / 3DS XL / 2DS
ca. 110€ bis 180€
2 GB bzw. 4 GB Micro-SD Karte liegt bei
2 x ARM11
2x VFPv2
268 Mhz
128 MB
6 MB VRAM
PICA200
800x240 & 320x240
4-5hBeschleunigung
und Rotation
3D Screen,
Touchscreen,
3D Aussenkamera,
Innenkamera,
DS-Spiele
Sony PSP 1004
ca. 100€
Mips32 R4000
333 Mhz
32 MB
GPU
480x272
4-6h---UMD Laufwerk
Nintendo DSi
ca. 110€
ARM946E-S 67 Mhz
ARM7TDMI 33 Mhz
4 MB
in CPU integriert
256x192x2
5-8h---Dual Screen,
Touchscreen,
Gameboy A.-Spiele
Sony Vita / Vita Slim
ca. 150 bis 220€
+ "Vita-Karte" (20-90€)
ARM Cortex A9
ca. 700 Mhz
512 MB
128 MB VRAM
PowerVR SGX543MP4
960x544
3-4hBeschleunigung
und Rotation
3G (je nach Modell),
Touchscreen,
Aussen- und Innenkamera
OLED Screen oder LCD-Screen (bei Slim-Variante)

Wie immer bei solchen Technikvergleichen sagen die nackten Daten wenig über die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Systems aus, da diese noch durch sehr viel mehr Faktoren bestimmt wird als die MHZ-Zahl.

Bezüglich der Auflösung ist es beim Vergleich von 3DS und Vita sogar noch komplizierter. Im 2D-Modus hat der 3DS eine Auflösung von 800x240 im 3D-Modus sieht jedes Auge aber nur je ein Bild mit 400x240 Bildpunkten. Da die Vita bei grafisch aufwendigen Spielen für die volle Auflösung nicht genug Power bietet, wird diese dann auf "nur" 480x272 halbiert. Beim 3DS wird hingegen immer die volle Auflösung genutzt, da dessen Technik auf diese Auflösung optimiert wurde.

Bei Sonys Vita verkürzt sich die Akkulaufzeit erheblich wenn 3G aktiviert ist. Der New 3DS wird mit einer 4 GB-SD-Karte ausgeliefert die man bei Bedarf gegen eine handelsübliche SD-Karte austauschen kann für z.B. Downloadspiele, Spielspeicherstände, 3D-Fotos oder Musik. Für die Vita muss man zwingend eine "spezielle" relativ teure Vita-Speicherkarte kaufen.

Die PSP ist mittlerweile nur noch in der billigen E1004-Version erhältlich, diese Version der PSP enthält kein WLAN, nur Mono-Lautsprecher und kein Mikrofon. Der scharfe und kontrastreiche OLED-Bildschirm der ersten Vita-Modelle wurde in den neuen billigeren Slim-Versionen der Vita durch einen im Vergleich blässlich wirkenden LCD-Bildschirm ersetzt.

Nintendo setzt beim 3DS mal wieder auf eine relativ exotische Hardware und dazu auf eine beeindruckende 3D-Technologie. Trotz der "veralteten" Technik schafft es der 3DS toll aussehende Grafik auf den Bildschirm zu zaubern, da die Hardware von vorne bis hinten gut durchdacht ist und es keine im Vergleich schwachen Komponenten gibt, die die Systemleistung nach unten ziehen. Durch den 3D-Bildschirm eröffnen sich in manchen Spielen im Sinne des Wortes "neue Perspektiven", denn Abstände lassen sich besser einschätzen, was in manchen Spielegenres sehr vorteilhaft ist.

Das Vita-Handheld von Sony ist Anfang 2012 in Europa erschienen. Die relativ geringe Spieleanzahl und der vergleichsweise hohe Preis sind Gründe dafür, dass sich die Vita weltweit im Gegensatz zum 3DS nur sehr mässig verkaufte und heute praktisch keine Rolle mehr im Handheldmarkt spielt. Sony hat die eigene Spieleproduktion für die Vita bereits eingestellt.

Der eigentliche Konkurrent des 3DS ist nicht Sonys Vita, sondern Smartphones und Tablets. Technisch stellen diese oftmals mehrere hundert Euro teuren Geräte den Nintendo 3DS natürlich in den Schatten, doch für etwas anspruchsvolle Spieler sind sie keine Alternative. Auch wenn die App-Shops von Apple und Google eine riesige Spieleauswahl vorgaukeln bieten sie nur ein vergleichsweise mageres Spieleerlebnis, mit billigen Spielchen, die bestenfalls als Pausenfüller geeignet sind. Trotz der starken Technik von iPad & Co scheiterten alle bisherigen Versuche der Publisher aufwendigere und in der Produktion teure Spiele auf Apple/Android zu etablieren, da Smartphone-Spieler selten bereit sind, mehr als ein paar Cent für Spiele auszugeben. Zudem eignet sich eine reine Touchscreensteuerung nur für einen Bruchteil der Spielegenres. Mit welcher Hardware Nintendo zukünftig dieser trotz allem stetig wachsenden "neuen" Konkurrenz entgegentreten wird, bleibt abzuwarten.

Mit dem New 3DS beseitigte Nintendo den Hauptkritikpunkt an den alten 3DS-Modellen, denn dort konnte man den 3D-Tiefeneindruck nur in einem bestimmten Blickwinkel wahrnehmen. Doch die Technik ist es sowieso nicht, die dem 3DS zu einem der erfolgreichsten Spielehandhelds machte, sondern die riesige Spielebibliothek.

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