25.06.2011
Nintendo bekommt Ärger mit den Fans
EinleitungDas Jahr 2010 war
das beste Jahr für die Wii. Vollgepackt mit guten Spielen sowohl von Nintendo als auch von anderen Anbietern. In diesem Jahr sieht es dagegen deutlich schlechter aus: Nur eine
handvoll nennenswerter Spiele sind bislang erschienen. In Europa. In den USA sieht es noch düsterer aus, denn dort erschienen manche dieser Spiele schon letztes Jahr (z.B.
Kirby und das magische Garn). Langsam gärt daher der Ärger bei den US-Spielern.
Während die sogenannten Third-Party-Anbieter, also Spieleproduzenten die unabhängig von Nintendo agieren, bereits ihre Spiele für den Wii Nachfolger
Wii U entwickeln hatten US-Spieler wenigstens von Nintendo selber Spielenachschub für die "alte" Wii erwartet, doch die grosse US-Videospielemesse E3 die Anfang Juni stattfand, wurde zur Riesenenttäuschung für die Wii Besitzer die sich dort neue Ankündigungen erhofft hatten.
Während der
Nintendo 3DS mit vielen interessanten Spielen bedacht wurde und die Ankündigung der
Wii U beeindruckte, gab es für die Wii praktisch nichts Neues zu sehen, ja sie wurde sogar kaum erwähnt. Klar mit
Skyward Sword steht weltweit für das Jahresende ein Blockbuster-Spiel an, das vermutlich wieder einmal Maßstäbe setzen wird, aber das ist nur ein Titel der zudem schon lange bekannt ist.
Alles so einfach?Dabei wäre alles so einfach, denn der Nintendo Mutterkonzern in Japan hat in den letzten Jahren eine Reihe hochwertiger Spiele veröffentlicht. Namen wie
Xenoblade,
Pandoras Tower und
The Last Story lassen jedes Spielerherz höherschlagen und gehören zum Besten was die Videospielebranche in den letzten Jahren gesehen hat. Man sollte meinen, dass Nintendo diese Spiele einfach flugs für den westlichen Markt lokalisiert und alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen, aber anscheinend ist das nicht so einfach, jedenfalls für den Amerika-Zweig von Nintendo.
Während Xenoblade noch dieses Jahr in Europa erscheinen wird und The Last Story bereits für den europäischen Markt lokalisiert und 2012 auf den Markt kommen wird, präsentiert Nintendo of America (NOA) nur Minispielesammlungen wie
Mario Party 9 oder
Wii Play Motion, sicherlich schöne Spiele aber nicht gerade eine epische Spieleerfahrung wie die o.g. Abenteuerspiele. Die Aussage eines französischen Nintendo Sprechers die besagt, dass Nintendo Europa z.B. Xenoblade auf der E3 gerne gezeigt hätte, aber nicht durfte, weil Nintendo Amerika nicht plant das Spiel im heimischen Markt herauszubringen, schürte den Ärger der US-Fans noch weiter.
Die Marketingsprecher von Nintendo Amerika sind anscheinend sprachlos ob der unerwarteten Wut der Wii-Spieler und bleiben stumm. Die Fans aber nicht, in vielen einschlägigen Spielforen, u.a. anderem auf der
Facebook-Seite von Nintendo macht sich der Ärger nun Luft. Jeder neue Eintrag wird dort mit Nachfragen nach Xenoblade & Co. kommentiert. Bekannte Spieleseiten wie
Kotaku springen auf den Zug auf und präsentieren eigene Kampagnen für diese Spiele um Nintendo Amerika zu überzeugen.
Dabei hat Nintendo in den USA das Spiel Xenoblade schon seit ca. zwei Jahren unter dem Titel "Monado - The Beginning of a New World" in der Release-Liste, allerdings war es zwischendurch auch immer mal wieder aus der Liste verschwunden und es wäre nicht das erste Spiel das dann tatsächlich irgendwann einfach sang- und klanglos untergeht, denn auch das Spiel
Disaster: Day of Crisis erschien in den USA nie und wurde in Europa zum Geheimtipp.
FazitAm Ende bleibt nur Kopfschütteln für die Veröffentlichungs- und Informationspolitik von Nintendo of America übrig. Es wäre so einfach die US-Wii Spieler zu erfreuen und eine positive Stimmung für den Wii U-Start in 2012 zu schaffen. Schließlich und endlich halten sich die Kosten solcher Lokalisierungen im Rahmen, aber Nintendo USA scheint diese Möglichkeit zu verpassen. Der Europa-Zweig von Nintendo agiert da deutlich geschickter.
Wenn europäische Wii Besitzer sich mit den US-Spielern solidarisieren und z.B. auf
Facebook mit Kommentaren helfen Nintendo USA aufzuwecken kann das sicherlich nur positiv sein.